Unser 13. Großgruppentreffen am Mittwoch, dem 13. Juli, war nicht besonders vom Glück begünstigt. Wir waren leider nur zu siebt (zzgl. eines kleinen blonden Wirbelwindes). Ich bitte zukünftig um eine mail, sms oder traditionelle Sprachbotschaft, wenn ihr verhindert sein solltet.
Die nicht erschienenen Topographen haben natürlich nichtsdestotrotz viel verpaßt. Unser Gastgeber Felix Escher, Geschäftsführer der Ilse-Balg-Stiftung in der Flensburger Straße 5, hatte - wie auch die anderen bisherigen Gastgeber Gerd, Milou und Wilfried - viele spannende historisch-topographische Dokumente bereitgelegt. Die Dokumente beleuchteten vorrangig Leben und Werk von Ilse Balg und ihrem väterlichen Freund und Geschäftspartner Martin Mächler. Balg und Mächler haben früher als die meisten anderen Stadtplaner den großen Wert historischer Stadtstrukturen und Bausubstanz erkannt. Im Auftrag der Senatsverwaltung für Bauen und Wohnen untersuchten und dokumentierten sie in den 1960er Jahren im Bezirk Kreuzberg die sogenannte Kreuzberger Mischung. Als ihre verdienstvolle Bestandserfassung zu einem gewichtigen Argument für die Erhaltung der abrissgeweihten Häuser längs der Schneise der projektierten Stadtautobahn zu werden drohte, wurde ihnen bezeichnenderweise der Auftrag entzogen.
Das 1893 erbaute Haus der Ilse-Balg-Stiftung glänzt nicht nur im Inneren mit prächtigen Decken und einem Raum im Maurischen Stil - es hat, wie so viele Berliner Adressen, auch eine spannende (Nutzungs-)Geschichte! 1984 wurde es auf Anregung von Frau Balg zum Gründungsort der Architektenkammer Berlin und blieb deren Geschäftsstelle bis zum Umzug in die Karl-Marx-Allee im Jahr 1994.
Herr Escher hat außerdem jüngst einen Artikel über die Berliner Wirkungsstätten des Deutschen Städtetages veröffentlicht, der allen ans Herz gelegt sei. Hier erfährt man u.a., daß Berlin und der Städtetag miteinander zwischen der Gründung des Städtetags 1905 und dem Bau der Mauer 1961 zumeist sehr eng, oft sogar durch Personalunion von Oberbürgermeister und Städtetagspräsident, verbunden waren. Außerdem, daß der Städtetag zuerst am Köllnischen Park 8, dann Poststraße 17, dann Alsenstraße 7 und schließlich ab 1942 im noch nicht ganz vollendeten Neubau an der Charlottenburger Chaussee, heute Straße des 17. Juni, residierte. Merkwürdig ist auch die aus juristischen Gründen notwendige Einschaltung des 1951 gegründeten "Vereins für Kommunalwissenschaften" als Eigentümer von Haus und Grundstück und als Rechtsträger der Senatsbibliothek und des Deutschen Instituts für Urbanistik.
Ein abschließender Kommentar aus unserer Runde zum vorletzten Treffen, der hoffentlich unser aller Meinung widergibt: "übrigens: das mit den Hausbesuchen bei den topographen läuft sehr gut, man lernt andere kneipen, stadtviertel etc. kennen und kann über das gesehene sprechen - am schönsten war es bei m.l. surek-becker, wo alle an der diskussion beteiligt waren, sowas ist wirklich ein idealfall."
Ein relativ neuer Link, der es in sich hat: http://earth.google.com (von dieser Seite den "Google Earth"-3D-Browser runterladen und installieren, dann kann es losgehen mit der Welterkundung vom Schreibtisch aus)
Der gesamte Globus steht als Flickenteppisch aus - im Vergleich zu Flugsimulatoren - relativ hochaufgelösten Luftbildern zur Verfügung. Die Steuerung des eigenen Standpunktes und Blickwinkels ist sehr komfortabel. Zudem besteht die Möglichkeit, Layer mit speziellen Informationen zu- oder abzuschalten und via "Keyhole-Funktion" jegliche Art privater Informationen im georeferenzierten Antlitz der Erde punktgenau zu verorten. Damit wird nicht nur der alte Menschheitstraum vom Fliegen (zumindest optisch) wahr, sondern auch der nicht ganz so alte Topographentraum vom georeferenziellen Informationssystem scheint in greifbare Nähe gerückt. Die Technik ist also schon da, lediglich die Inhalte lassen - wie so oft - noch zu wünschen übrig.
2. interessanter Link: http://commons.wikimedia.org
Seit Herbst 2004 werden unter dieser Adresse Multimediadaten (Bilder, Filme und Klänge) in einer öffentlichen kostenlosen Internet-Datenbank gesammelt. Zu Berlin (aber natürlich auch zu Bielefeld und entlegenen thailändischen Inseln) sind bereits etliche hundert Photos online.
Unsere website hat den Server gewechselt und ist nun schneller, besser auffindbar und vor allem erweiterungsfähig geworden! Besonders die beiden Spezialisten Sebastian und Mirko sind aufgerufen, etwas aus der site zu machen. Aber auch alle anderen Topographen sind herzlich eingeladen, Texte und Links zu korrigieren, zu aktualisieren und zu erweitern. Mirko hat bereits eine sehr ansprechende neue Startseite entworfen (s. http://www.free.pages.at/topographen/index2.html).
Dieses Blog verzeichnete in den letzten Wochen einen einzigen neuen Eintrag, einen Kommentar - leider weder positiv noch produktiv. Vielmehr wird aufgrund meiner im Blog geäußerten Vermutung, die site neue-reichskanzlei.de bediene rechtskonservative Klientel, mit rechtlichen Schritten gedroht. Diese Behauptung halte ich bis zur Belehrung eines Besseren unverändert aufrecht.
Sebastian hat am 14. Juli seine Dissertation verteidigt, erfreulicherweise mit "summa cum laude", also der Bestnote. Herzlichen Glückwunsch!
Unser nächstes Topographentreffen findet heute in sechs Tagen, also am Mittwoch, dem 10. August, um 17 Uhr statt: Diesmal ist etwas ganz besonderes geplant: eine Städtchenführung mit Ralph Hoppe. Treffpunkt ist der Garbatyplatz nördlich des S- und U-Bahnhofs Pankow. Wir werden zwei Stunden lang in die Geheimnisse des "gesündesten Vorortes im Berliner Norden" eingeführt. Festes Schuhwerk, Regenschirm und Verpflegung für zwei Stunden sind für alle obligatorisch.
Weitere Terminhinweise:
Freitag, 5. August, 18 Uhr: Eröffnung der Ausstellung "Experiment Krolloper 2005" im Mitte Museum am Festungsgraben. Die Ausstellung zeigt in erster Linie die künstlerische Hoch-Zeit der Krolloper, d.h. die avantgardistischen Aufführungen und schrägen Bühnenbilder der Jahre 1927-1931. Ein Teil der Ausstellung ist aber auch der Dokumentation der Gebäudegeschichte gewidmet.
Vortrag "Das ungebaute Berlin der Architekten von Gerkan, Marg und Partner"
am Donnerstag, dem 25. August 2005, 19:00 Uhr, im Auditorium der Berlinischen Galerie - Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur
Eintritt: 3 Euro
(im Rahmen der noch bis 4. September 2005 laufenden Ausstellung: "von Gerkan, Marg und Partner - Berliner Bauten und Projekte 1965-2005")
Bitte schon einmal vormerken: Im Rahmen der Langen Nacht der Museen am Samstag, dem 27. August, wird um 19:00 Uhr die Ausstellung "Die Goldene Meile. Das Exportviertel Ritterstraße" im Museum Kreuzberg eröffnet.
Die nicht erschienenen Topographen haben natürlich nichtsdestotrotz viel verpaßt. Unser Gastgeber Felix Escher, Geschäftsführer der Ilse-Balg-Stiftung in der Flensburger Straße 5, hatte - wie auch die anderen bisherigen Gastgeber Gerd, Milou und Wilfried - viele spannende historisch-topographische Dokumente bereitgelegt. Die Dokumente beleuchteten vorrangig Leben und Werk von Ilse Balg und ihrem väterlichen Freund und Geschäftspartner Martin Mächler. Balg und Mächler haben früher als die meisten anderen Stadtplaner den großen Wert historischer Stadtstrukturen und Bausubstanz erkannt. Im Auftrag der Senatsverwaltung für Bauen und Wohnen untersuchten und dokumentierten sie in den 1960er Jahren im Bezirk Kreuzberg die sogenannte Kreuzberger Mischung. Als ihre verdienstvolle Bestandserfassung zu einem gewichtigen Argument für die Erhaltung der abrissgeweihten Häuser längs der Schneise der projektierten Stadtautobahn zu werden drohte, wurde ihnen bezeichnenderweise der Auftrag entzogen.
Das 1893 erbaute Haus der Ilse-Balg-Stiftung glänzt nicht nur im Inneren mit prächtigen Decken und einem Raum im Maurischen Stil - es hat, wie so viele Berliner Adressen, auch eine spannende (Nutzungs-)Geschichte! 1984 wurde es auf Anregung von Frau Balg zum Gründungsort der Architektenkammer Berlin und blieb deren Geschäftsstelle bis zum Umzug in die Karl-Marx-Allee im Jahr 1994.
Herr Escher hat außerdem jüngst einen Artikel über die Berliner Wirkungsstätten des Deutschen Städtetages veröffentlicht, der allen ans Herz gelegt sei. Hier erfährt man u.a., daß Berlin und der Städtetag miteinander zwischen der Gründung des Städtetags 1905 und dem Bau der Mauer 1961 zumeist sehr eng, oft sogar durch Personalunion von Oberbürgermeister und Städtetagspräsident, verbunden waren. Außerdem, daß der Städtetag zuerst am Köllnischen Park 8, dann Poststraße 17, dann Alsenstraße 7 und schließlich ab 1942 im noch nicht ganz vollendeten Neubau an der Charlottenburger Chaussee, heute Straße des 17. Juni, residierte. Merkwürdig ist auch die aus juristischen Gründen notwendige Einschaltung des 1951 gegründeten "Vereins für Kommunalwissenschaften" als Eigentümer von Haus und Grundstück und als Rechtsträger der Senatsbibliothek und des Deutschen Instituts für Urbanistik.
Ein abschließender Kommentar aus unserer Runde zum vorletzten Treffen, der hoffentlich unser aller Meinung widergibt: "übrigens: das mit den Hausbesuchen bei den topographen läuft sehr gut, man lernt andere kneipen, stadtviertel etc. kennen und kann über das gesehene sprechen - am schönsten war es bei m.l. surek-becker, wo alle an der diskussion beteiligt waren, sowas ist wirklich ein idealfall."
Ein relativ neuer Link, der es in sich hat: http://earth.google.com (von dieser Seite den "Google Earth"-3D-Browser runterladen und installieren, dann kann es losgehen mit der Welterkundung vom Schreibtisch aus)
Der gesamte Globus steht als Flickenteppisch aus - im Vergleich zu Flugsimulatoren - relativ hochaufgelösten Luftbildern zur Verfügung. Die Steuerung des eigenen Standpunktes und Blickwinkels ist sehr komfortabel. Zudem besteht die Möglichkeit, Layer mit speziellen Informationen zu- oder abzuschalten und via "Keyhole-Funktion" jegliche Art privater Informationen im georeferenzierten Antlitz der Erde punktgenau zu verorten. Damit wird nicht nur der alte Menschheitstraum vom Fliegen (zumindest optisch) wahr, sondern auch der nicht ganz so alte Topographentraum vom georeferenziellen Informationssystem scheint in greifbare Nähe gerückt. Die Technik ist also schon da, lediglich die Inhalte lassen - wie so oft - noch zu wünschen übrig.
2. interessanter Link: http://commons.wikimedia.org
Seit Herbst 2004 werden unter dieser Adresse Multimediadaten (Bilder, Filme und Klänge) in einer öffentlichen kostenlosen Internet-Datenbank gesammelt. Zu Berlin (aber natürlich auch zu Bielefeld und entlegenen thailändischen Inseln) sind bereits etliche hundert Photos online.
Unsere website hat den Server gewechselt und ist nun schneller, besser auffindbar und vor allem erweiterungsfähig geworden! Besonders die beiden Spezialisten Sebastian und Mirko sind aufgerufen, etwas aus der site zu machen. Aber auch alle anderen Topographen sind herzlich eingeladen, Texte und Links zu korrigieren, zu aktualisieren und zu erweitern. Mirko hat bereits eine sehr ansprechende neue Startseite entworfen (s. http://www.free.pages.at/topographen/index2.html).
Dieses Blog verzeichnete in den letzten Wochen einen einzigen neuen Eintrag, einen Kommentar - leider weder positiv noch produktiv. Vielmehr wird aufgrund meiner im Blog geäußerten Vermutung, die site neue-reichskanzlei.de bediene rechtskonservative Klientel, mit rechtlichen Schritten gedroht. Diese Behauptung halte ich bis zur Belehrung eines Besseren unverändert aufrecht.
Sebastian hat am 14. Juli seine Dissertation verteidigt, erfreulicherweise mit "summa cum laude", also der Bestnote. Herzlichen Glückwunsch!
Unser nächstes Topographentreffen findet heute in sechs Tagen, also am Mittwoch, dem 10. August, um 17 Uhr statt: Diesmal ist etwas ganz besonderes geplant: eine Städtchenführung mit Ralph Hoppe. Treffpunkt ist der Garbatyplatz nördlich des S- und U-Bahnhofs Pankow. Wir werden zwei Stunden lang in die Geheimnisse des "gesündesten Vorortes im Berliner Norden" eingeführt. Festes Schuhwerk, Regenschirm und Verpflegung für zwei Stunden sind für alle obligatorisch.
Weitere Terminhinweise:
Freitag, 5. August, 18 Uhr: Eröffnung der Ausstellung "Experiment Krolloper 2005" im Mitte Museum am Festungsgraben. Die Ausstellung zeigt in erster Linie die künstlerische Hoch-Zeit der Krolloper, d.h. die avantgardistischen Aufführungen und schrägen Bühnenbilder der Jahre 1927-1931. Ein Teil der Ausstellung ist aber auch der Dokumentation der Gebäudegeschichte gewidmet.
Vortrag "Das ungebaute Berlin der Architekten von Gerkan, Marg und Partner"
am Donnerstag, dem 25. August 2005, 19:00 Uhr, im Auditorium der Berlinischen Galerie - Landesmuseum für Moderne Kunst, Fotografie und Architektur
Eintritt: 3 Euro
(im Rahmen der noch bis 4. September 2005 laufenden Ausstellung: "von Gerkan, Marg und Partner - Berliner Bauten und Projekte 1965-2005")
Bitte schon einmal vormerken: Im Rahmen der Langen Nacht der Museen am Samstag, dem 27. August, wird um 19:00 Uhr die Ausstellung "Die Goldene Meile. Das Exportviertel Ritterstraße" im Museum Kreuzberg eröffnet.
b.goebel - am 21. September 2005, 11:23