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Beim großräumigen Abriß des Mühlendammms im Jahre 1937 kam so viel historische Bausubstanz zu Tage, daß man einen Überblick über die Struktur des Bauwerkes erhalten konnte. Fotografien haben das erhalten. Man sieht zahllose runde Baumstämme mit einer Stärke von 40 cm, ja sogar 60 cm. Jeweils 20 - 25 Stämme stehen dort aufgereiht als Doppelreihe (in Flußrichtung) eng bei einander. Beide Reihen stehen ganz dicht.
Es sieht so aus, als hätte der Mühlendamm die Brückenstützen einer alten Holzbrücke verborgen. Mehrere Doppelreihen befinden sich im Abstand von etwa 3 m, so wie bei einer typischen Holzbrücke. Bei der Waisenbrücke z.B. waren es 28 Doppelreihen, mit der die Spree überbrückt wurde.
Das Volumen des Mühlendamms wurde durch kastenförmig angeordnete, rechteckig geschnittene Stämme eingerahmt. Es sind die einstige Spuntwände, die ganz eng bei einander stehen. Sie umgeben einen Komplex mehrerer Doppelreihen von runden Baumstämmen. Der Raum dazwischen war mit großen Findlingen völlig ausgefüllt. Die Zahl dieser Findlinge war außergewöhnlich groß.
Zwei solcher Kästen bildeten die Pfeiler des Mühlendamms, so daß drei Gerinne für das durchströmende Spreewasser entstanden. Die Gerinne konzentrierten die Wassermassen des Oberwassers und leiteten sie zu den in Reihe aufgestellten Mühlrädern in der Unterspree.
Demnach wurde die Spree zunächst mit einer Holzbrücke überspannt. Später kamen die Spuntwände hinzu. Durch den geöffneten Brückenbelag schüttete man Unmengen von Findlingen zur Verfüllung des umschlossenen Raumes. Erst nach Fertigstellung der Baumasse wurden die Gerinne an der Oberwasserseite versperrt, so daß der Stau entstand. Während der Bauphase war also keine Umflutung über den Cöllner Stadtgraben nötig, wie allgemein angenommen wird.
Hansjürgen Vahldiek
 

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